"Rettungskette Forst" im Test
Forstrettungsübung bestätigt den eingeschlagenen Weg
Gemeinsam mit der Feuerwehrleitstelle Esslingen, dem Rettungsdienst des DRK und der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach an der Fils
überprüfte das Forstamt vor wenigen Tagen im Forstrevier Lichtenwald oberhalb der Reichenbacher Rißhalde die Konzeption für die Rettung im Forst anhand eines simulierten Unfalls. „Die Reduzierung des Unfallrisikos ist für uns sehr wichtig“, erklärte Erster Landesbeamter Matthias Berg, der im Landratsamt Esslingen als Dezernent für den Forst zuständig ist. Im bundesweiten Vergleich ereignen sich im Staatswald in Baden-Württemberg die meisten Unfälle. „Wir müssen die Arbeitsabläufe ständig optimieren und auch für Unfälle gerüstet sein. Das lohnt sich, denn es geht um die Gesundheit und das Leben von Menschen.“
Das angenommene Unfallszenario für die Rettungsübung beschreibt Anton Watzek, Leiter des Kreisforstamtes Esslingen, wie folgt: „Wir haben einen schwer verletzten Waldarbeiter, der reglos am Boden zwischen zwei Baumstämmen liegt, neben ihm die Motorsäge im Leerlauf jaulend in einem insgesamt unwegsamen Gelände.“ Über die Feuerwehrleitstelle Esslingen wurden die Einsatzkräfte mit Löschgruppenfahrzeug und Rüstwagen gerufen.
Mit der Übung wurde das Gesamtkonzept der Forstrettung unter die Lupe genommen. Funktioniert die „Rettungskette Forst“? Wie reibungslos greifen die einzelnen Glieder der Rettungskette ineinander? Mit dieser Leitfrage überprüften Fachbeobachter den gesamten Ablauf - angefangen von den Ersthelfermaßnahmen, über das Absetzen des Notrufes, das Zusammenfinden der Hilfsorganisationen am Treffpunkt, die Erstversorgung des Patienten bis hin zur Technischen Rettung in unwegsamem Gelände.
Besonders wichtig ist dabei das Zusammenfinden der Rettungskräfte am Treffpunkt. Bereits im Jahr 2005 entwickelte das Forstamt in Zusammenarbeit mit der Rettungsleitstelle für den gesamten Landkreis eine Karte, in der jedem Waldgebiet ein Treffpunkt außerhalb des Waldes zugeordnet wurde. Dort werden die Rettungskräfte von einer ortskundigen Person abgeholt und zum Unfallort geleitet. „Die Vorstellung, dass Notarzt, Rettungssanitäter und Feuerwehr suchend durch den Wald irren und die Unfallstelle nicht finden können, ist unser Albtraum“, erläutert Forstamtschef Anton Watzek. Deshalb sei es unerlässlich, dass dieses Zusammenspiel getestet und geübt werde.
Die Bilanz am Schluss der Übung war durchweg erfreulich: Alle Abläufe haben hervorragend funktioniert. Von Seiten der Beobachter aus den Bereichen Forst, Rettungsdienst und Feuerwehr gab es ein dickes Lob für die Leistungen der jeweiligen Fachgruppen.